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Ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur an der JMS
Finia Barz
 Finia Barz.
© Claudia Höhne
Schule war die Abwechselung, jeden Tag doch recht eigenverantwortlich auf einmal arbeiten zu dürfen, ein starker Kontrast, der mir persönlich aber sehr gutgetan hat. Man lernt seine eigenen Fähigkeiten viel besser kennen und auch einzuschätzen, entwi- ckelt und fördert seine Kompetenzen und entdeckt auch immer mal wieder bisher noch versteckte Ta- lente.
Dadurch ist mir die Entscheidung des Studiengan- ges auch deutlich leichter gefallen, weil ich mir auf einmal viel besser vorstellen konnte, was ich mir für die nächsten Jahre vornehmen kann und was mir daran jetzt genau so viel Spaß macht. Ich werde somit auch in dem Bereich der Musik bleiben und fange zum Oktober ein Musikmanagement Studium an. 
Welche besonderen Erfahrungen oder Erlebnisse hast du während deines Freiwilligen Sozialen Jahres gemacht, die einen bleibenden Eindruck bei dir hin- terlassen haben?
 Da gibt es sehr viele besondere Erfahrungen, die ich nicht so schnell vergessen werden. Dazu zählen sicherlich die vielen Projekte, bei denen ich mitwir- ken und unterstützen durfte. Natürlich ganz vorne dabei auch mein eigenes FSJ Projekt, das Sommer- konzert. Aber auch das Kinderfest laut&luise sowie der Tag der offenen Tür waren beides Veranstal- tungen, die man so wohl kaum erlebt. 
Hat dein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur an der Jugendmusikschule Hamburg deine Sichtweise auf kulturelle Bildung und deren Bedeutung für junge Menschen verändert?
 Ja, auf jeden Fall. Für mich war schon immer klar, dass Musik was ganz Tolles ist, da ich glücklicher- weise das Privileg bekam, selbst als Kind musika- lisch aufzuwachsen. Das Jahr an der JMS hat meinen Horizont aber nochmal um einiges erweitert. Durch Angebote wie Musiktherapie oder auch den jam- liner® haben Kinder und Jugendliche einen ganz anderen Zugang zu Musik und stärken damit nicht nur ihre persönliche Entwicklung, sondern lernen auch, sich durch die Musik ausdrücken zu können. Diese Entwicklung als Außenstehende mitzubekom- men und die vielen strahlenden Gesichter zu sehen, bewegt einen und zeigt immer wieder deutlich, was Musik für Wirkungen hat. 
Liebe Finia, was hat Dich dazu bewegt, Dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur an der JMS zu be- werben?
 Ich habe von klein auf immer gerne und viel Musik gemacht. In meiner Schulzeit habe ich in mehreren Orchestern gespielt und fand es immer toll, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Über die Corona- und für mich auch Abi-Zeit habe ich gemerkt, was alles dahintersteckt, um am Ende gemeinsam musizieren zu können. Ich fand es total spannend, diese ande- re Seite kennenzulernen und konnte mir ohnehin nicht vorstellen, mich direkt nach dem Abi wieder in eine Vorlesung an einer Uni zu setzen oder in eine Ausbildung zu gehen. Ich wollte was Praktisches machen und da kam der naheliegende Zusammen- hang: Ein FSJ im Bereich Kultur. Irgendwas, wo man Musik erleben kann. 
Wie hat sich dein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg auf deine persönliche und berufliche Entwicklung ausgewirkt?
 Sehr stark auf jeden Fall. Für mich war es eine echt tolle Erfahrung, einfach mal für ein Jahr lang komplett eintauchen zu können in die Praxis. Es ist eben nicht nur ein dreiwöchiges Schulpraktikum, wo man nur an der Oberfläche kratzt und hier und
48 dort mal kurz reinschnuppert. Auch nach 13 Jahren
  



















































































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