Page 27 - Markt Cadolzburg
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  Mehr als ein historischer Markt
  Steinbach und Pleikershof
Steinbach mit Pleikershof: 378
Der Ortsteil Steinbach im Süden Cadolzburgs wurde erst- mals 1370 urkundlich erwähnt und gehört seit 1972 zur Marktgemeinde. Auch heute ist das Dorf noch landwirt- schaftlich geprägt.
Drei Wochen nach Pfingsten feiern die Steinbacher auf dem Festplatz am Weiherweg ihre Kärwa. „Die Wiesenta- ler“, die Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Stein- bach, begeistern seit ihrer Gründung 1956 mit kurzweiligen Stücken. Zusätzlich haben sie einen beträchtlichen Anteil am Miteinander in der Dorfgemeinschaft und organisieren gemütliche Zusammenkünfte für Jung und Alt.
Das Landgut Pleikershof wurde 1334 als „Pleykernhoff“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Zuge der Gebietsreform 1978 wurde der Ortsteil schließlich nach Cadolzburg ein- gemeindet. Im Dezember 1936 wurde der Hof an den Gauleiter Julius Streicher verkauft. Er ließ diesen fast voll- ständig abtragen und als Mustergut neu errichten. Nach Ende des 2. Weltkrieges wird der Pleikershof von der ame- rikanischen Militärregierung beschlagnahmt, in den Fol- gejahren werden hier zunächst jüdische Auswanderer, zwischenzeitlich Flüchtlinge aus Osteuropa und dann deutsche Umsiedler untergebracht. Der Hof befindet sich schließlich seit den späten 1950ern in Privatbesitz und wird wieder landwirtschaftlich genutzt.
Woche nach Pfingsten gefeiert wird, veranstaltet er etliche weitere Veranstaltungen und trägt aktiv zur Verschönerung des Dorfplatzes bei.
Am Ortsausgang in Richtung Fürth befindet sich der TSV Wachendorf. Hier werden verschiedenste Sportmöglich- keiten angeboten, die von Fuß- und Volleyball zu Judo und Kickboxen bis hin zu Badminton, Tennis und Tischtennis reichen. Der TSV Wachendorf verfügt auch über eine Ab- teilung die musikalisch-künstlerisch Interessierte anspre- chen dürfte: Mit ihren Darbietungen im Bereich „Musical“ ist die Sporttanzshow Wachendorf weit über die Gemein- degrenzen hinaus bekannt.
Zautendorf
Einwohner: 195
Den überwiegend landwirtschaftlich geprägten Weiler soll es seit langer Zeit geben. Im Ortsnamen konnten Sprachforscher einen slawischen Personennahmen ermit- teln, der mindestens in die Zeit Karls des Großen zurück- reicht.
In der Dorfmitte befindet sich die St. Johanneskirche, die aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt. Das obers- te Turmgeschoss der Kirche ist auf das Jahr 1591 datiert und später, im Jahr 1835, wurden Langhaus und Altarraum neu gestaltet.
  Wachendorf
Einwohner:
2.190
  Bei Wachendorf handelt es sich um den größten Ortsteil der Marktgemeinde. Die günstigen Verkehrsanbindungen zum Ballungszentrum Nürnberg–Fürth–Erlangen ein viel- fältiges Angebot an Kinderbetreuung, Gaststätten, Gewer- be und Freizeitgestaltung sowie verschiedene Sportmög- lichkeiten tragen zur Attraktivität des Ortes bei. Das gast- ronomische Angebot Wachendorfs bietet neben fränki- schem Wein und regionalen Spezialitäten auch griechische, italienische oder indische Küche. Die ortsansässigen Un- ternehmen gelten als gefragte Arbeitgeber und zeichnen sich zusätzlich durch ein umfangreiches Leistungsspekt- rum aus.
Der Pflege des Brauchtums hat sich auch der Kärwaverein Wachendorf verschrieben. Neben der Kärwa, die eine
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Fotos: Anja Schwarz
















































































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