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 Geschichte der Stadt Uffenheim
Uffenheim wurde im Zuge der Landnahme zwischen 600 bis 650 n. Chr. durch die Franken gegründet, wobei die Besiedelung unseres Gollachgaus schon vor ca. 7500 Jahren begann.
Seitdem hat die Stadt sich in einer wechselvollen Geschichte zum lebendigen Mittelpunkt unseres Gaus entwickelt. Die erste Erwähnung Uffenheims unter den Edelfreien Herren von Uffenheim geht nachweislich auf das Jahr 1103 zurück. Diese Her- ren von Uffenheim residierten seit ca. 1025 auf einer Burg mit Kirche am gleichen Ort des heutigen Schlosses. Nach dem Sieg über die Grafen von Henneberg, in der sogenannten Cyriakusschlacht bei Sulzfeld am Main, traten die Edelfreien von Hohenlohe 1266 die Herrschaft über die Uffenhei- mer Güter an und vor allem Ludwig, genannt der „Reiche Lutz“, machte Uffenheim zu seinem Resi- denzsitz und baute die Ansiedlung in der ersten Hälfte des 14. Jh. systematisch zur Stadt aus. In einer weiteren Urkunde wird Uffenheim 1349 als Oppidum bezeichnet, sodass dieses Datum als Jahr der Stadterhebung durch Kaiser Karl IV. angenom- men wird. Ludwigs Sohn, Gerlach führte den Plan seines Vaters aus und stiftete 1360 der Stadt ein Spital, welches auf jeden Fall “extra muros“, au- ßerhalb der Mauern lag. Dieser Gerlach war mit einer Tochter des Kaisers Ludwig des Bayern ver- heiratet, welche aber schon 1360 verstarb. Ausga- ben für den Kaiser und großzügige Spenden und Abgaben an Klöster und andere Institutionen zwan- gen Gerlach 1378 zum Verkauf Uffenheims und weiterer Dörfer und Burgen an seinen Onkel, den Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg, für 24.000 Gulden und 1387 zum Verkauf weiterer Burgen und Ortschaften an die Stadt Rothenburg.
Als Friedrich 1415 Kurfürst von der Mark Branden- burg wurde, gehörte Uffenheim somit zur Markgraf- schaft Ansbach. Nach 1430 ist die Stadt nach Osten und ab 1480 nach Süden hin, nachdem die beiden Bäche, Hain -und Schellenbach aus der Stadt hinaus verlegt wurden, erweitert worden. Erst gegen 1580, nach dem Bau der Bastionen Schnellerturm, Hein- richsturm und Folterturm und der beiden Barbaka- nen vor die Tore, erhielt die Stadtbefestigung ihr
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heutiges Aussehen. Mit den Ansbacher Markgrafen übernahm auch die Uffenheimer Bevölkerung 1528 die Reformation und bis heute hat die evangelische Kirche eine große Bedeutung. Von 1792 bis 1806 waren Uffenheim und die Markgrafschaften Ans- bach und Bayreuth preußisch.
Der letzte Markgraf Friedrich Carl Alexander hatte bereits 1752 in einem Hausvertrag zugestimmt, dass beide Markgrafentümer nach seinem Tod an seine preußische Verwandtschaft fallen. Er verließ aber Franken mit seiner Freundin Lady Craven, bereits 1791 Richtung England. In dieser Zeit er- probte Freiherr von Hardenberg seine preußischen Reformen in Markgrafen-Franken. Nach den napo- leonischen Kriegen entwickelte sich die Stadt ste- tig weiter, wobei vor allem der Bau der Eisenbahn- linie Würzburg -Treuchtlingen im Jahre 1864 eine bis heute überörtliche Anbindung brachte. Durch die Zusammenlegung der Bezirksämter Uffenheim und Windsheim, wurde Uffenheim 1939 Kreisstadt und blieb dies bis zur Gebietsreform 1972. In den letzten Kriegswochen, im April 1945 musste die Stadt schwere Schäden hinnehmen – 40 % des Stadtgebietes fielen der Zerstörung zum Opfer. Al- lerdings erholte sich die Stadt recht schnell wieder davon, auch Dank der vielen Vertriebenen und Aus- siedler aus den besetzten Ostgebieten.
In den Jahren der Industrialisierung, schon vor und auch nach dem Krieg, blieb Uffenheim kleinstäd- tisch. Die Stadt ist nach wie vor der Mittelpunkt des Gollachgaus, der noch immer stark landwirtschaft- lich geprägt ist. Erst in den letzten Jahren konnten die Weichen neu gestellt werden. Die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnraum genießt höchste Priorität, da auch bei uns der Strukturwandel in der Landwirtschaft deutliche Spuren hinterlässt. Bei der Investition in Windenergie und erneuerbare Energien ist Uffenheim zukunftsweisend.
2023 - Ernst Gebert und Norbert Holzmann
    

























































































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