Page 13 - Bürgerinformation Gemeinde Pullach i.Isartal von A bis Z
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                                    VON POAHLOH ZU PULLACH – EINE KURZE ORTSGESCHICHTE
Weitere Informationen
Wissenswertes finden Sie in
den Pullacher Schriftenreihen sowie in den beiden Dokumentarfilmen „Pullacher Geschichte(n)“, erzählt von
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                   Offiziell beginnt die Geschichte des heutigen Pullach im Jahr 776: In diesem Jahr schenkte Herzog Tassilo III. dem Kloster Schäftlarn das Landgut Hesinlohe – die Schenkungsurkunde ist das erste Dokument, das den Ortsteil erwähnt, Pullach selbst wird erstmals 806 ur- kundlich festgehalten. Allerdings siedelten hier schon bedeutend früher Menschen. Das beweisen die Funde einzelner Hocker- und Hügelgräber, die bis zu 4000 Jahre alt sind, aber auch der Urnenfeldfund südlich der alten Pullacher Kirche aus der Zeit um 1300 v. Chr. und die sogenannten Pullacher Fürstengräber der Hallstatt- zeit um 700 v. Chr. Von den Kelten blieb weniger übrig – lediglich ein Eisenbarren. Die Römer hinterließen die Römerstraße im Süden von Pullach. Im Mittelalter wur- de der Ort übrigens Poahloh, Puachloch oder Pohloh genannt. Auf Mittelhochdeutsch bedeutet das so viel wie „die Siedlung im lichten Buchenwald“.
Mit dem Bau der Maximilians- und der Isartalbahn im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zum Ausflugs- ziel der Münchner. 1892 entstanden ein Bade- und ein Kurhaus an der Isar – beide blieben allerdings nur bis 1904 in Betrieb. Ab 1894 wurde in Höllriegelskreuth ein Wasser- und Dampfkraftwerk errichtet, ein weiteres Wasserkraftwerk entstand 1901 in Pullach. Diese legten den Grundstein für die Industrialisierung durch die Firmen „Lindes Eismaschinen“ (heute Linde AG) und die Elektrochemischen Werke München (heute United Initiators GmbH).
unserem Gemeindearchivar und Ehrenbürger Erwin Deprosse. Die Schriftenreihen und die beiden Filme (DVD oder Blu-ray) sind am Rathausempfang erhältlich.
Mehr Informationen finden Sie auf www.pullach.de/geschenke
Während des Nationalsozialismus war Pullach mit der Rudolf-Heß-Siedlung Wohnort von Größen der NSDAP. 1947 zog dort der heutige Bundesnachrichtendienst ein, der seine Zentrale mittlerweile nach Berlin verla- gert hat. Im Jahr 2006 feierte Pullach i. Isartal ein großes Fest zum 1.200-jährigen Ortsbestehen.
Foto: Ludwig Gschirr
 DAS WAPPEN
Pullach hat seit dem Jahr 1956 ein
eigenes Gemeindewappen: Der
silberne Wellenbalken symbolisiert die Isar. Der Ortsname wird durch die silberne Buche dargestellt. Ein schwarzes Schild mit drei silbernen Leisten ist das Wappen des bayerischen Uradelsgeschlecht der Herren von Baierbrunn. Die Sippe um das Jahr 1160 urkundlich erwähnten Familie von „Pullach“ gehörte zu den Baierbrunnern.
      












































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