Page 51 - Zeitschrift der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg
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Unsere Stimme ist genauso einzigartig wie unser Fingerabdruck. Keine gleicht einer anderen. In der Oper geht es auch darum, sich in seiner Ein- zigartigkeit zu zeigen, statt sich in der Menge zu verstecken. Das führte zum Anliegen einer 12-jährigen: „Ich wünsche mir, dass nicht jeder immer alleine singen muss.“
Spaß hatten wir auch in der Zusammenarbeit zwischen Bühnenmeister und mir als Gesangs- lehrerin. Die Saalverstärkung passte mir meis- tens nicht, sodass ich äußere: „Die Stimme klingt so hell und flirrend.“ Daniel an der Technik zieht alle Register. Es dauert. Nach einer Weile werden meine Erwartungen erfüllt: „Ja, das nehmen wir. Was hast Du gemacht? Bitte speichere die Einstel- lung.“ Daniel erwidert trocken: „Jetzt ist nichts an. Ich habe alles komplett runter geregelt.“
So gingen wir dann auch in die Vorstellungen. Verstärkt wurde fast nichts mehr. Die Jungen Streicher spielten einfach so einfühlsam.
Und hier noch eine kleine Reminiszenz aus dem JOpAk Unterricht:
Ich möchte die Aufgabenvielfalt der Person er- klären, die alles zusammenhält und frage: „Was macht eigentlich der Dirigent?“ Betretenes Schwei- gen in der Gruppe, bis der Jüngste freudestrah- lend ruft: „Er hat die Noten!“
Johanna Spörk Koordination Jugend Opern Akademie (JOpAk)
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