Page 12 - Markt Cadolzburg
P. 12

Rundblick uber Cadolzburg
 Burgmuseum „HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg“
Die Ausstellungsfläche der Burg erstreckt sich über rund 1.500 m2. Das multimediale Mitmach-Museum lässt die Besucher mit allen Sinnen in die Glanzzeit der Cadolzburg, das späte Mittelalter, eintauchen. Originalexponate und aufwendige Reproduktionen treffen auf spielerische Insze- nierungen. Die Ausstellung wird durch einen Multimedia- Guide unterstützt und durch ein umfangreiches Veranstal- tungs- und Vermittlungsprogramm abgerundet.
Historisches Museum
Die Entwicklung und Entstehung des Marktes werden in einem ebenso geschichtsträchtigen Gebäude vorgestellt. Ursprünglich wurde der Sandstein- und Fachwerkbau 1486 vor den Toren der Hohenzollernburg errichtet. Nachdem das Bauwerk im Zuge des Dreißigjährigen Krieges von plün- dernden Soldaten fast restlos zerstört wurde, wurde es 1668 von den Cadolzburgern wieder aufgebaut und diente fort- an als Rathaus und Gerichtssitz. Gemeinsam mit dem be- nachbarten „Püttrichhaus“ wird es seit 2017 als Historisches Museum genutzt. Durch die belebte Vergangenheit des Gebäudes ist es naheliegend, dass hier auch exemplarisch dessen Denkmalgeschichte vorgestellt wird. Zusätzlich zur Ortsgeschichte ist das Leben und Werk von Johann Georg Pisendel, einem Violinvirtuosen, Komponisten und Konzert- meister, ein weiterer Schwerpunkt des Museums.
Die Markgrafenkirche
Am Fuß der Burg steht der stattliche Sandsteinbau der evangelischen Markgrafenkirche. Sie wurde 1750/51 auf den Grundmauern eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Unter der Leitung von Landbauinspektor Stein- gruber entstand eine typische protestantische Barock- kirche. Das Innere bestimmt eine umlaufende Emporen- anlage mit der Altarwand und dem barocken Orgelpros- pekt im Osten. Der schlichte, klassizistische Saalbau beher- bergt eine sehenswerte Kreuzigungsgruppe aus dem Umkreis von Veit Stoß.
Vom „Halbbauhof“ zum „Bauhof“
Unterhalb der Cadolzburg, im Tal, befindet sich der Bauhof, der nicht – wie man vielleicht meinen könnte – eine Werk- stätte oder Bauhütte, sondern der ehemalige Herrenhof des Burgherrn war. Er wurde von den fronpflichtigen Untertanen bewirtschaftet, die bei der Ernte mithelfen mussten, und finanzierte so den Burgbau mit. Seit der Verpachtung Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Pächter verpflichtet, die Hälfte seines Ertrags, sprich den halben „Bau“, an den Burg- herrn abzugeben. So entstand die Benennung „Halbbauhof“, die zum heutigen Namen „Bauhof“ verkürzt wurde.
   10
Foto: geoselect FotoArt Dr. Rüdiger Hess
























































































   10   11   12   13   14